Wort zum Gründonnerstag
Meine Lieben,
heute feiern wir den Gründonnerstag und beginnen damit die „drei
Österlichen Tage“ – liturgisch gesehen vom Abendmahlsgottesdienst bis zur
Osternachtfeier ein einizger großer zusammenhängender Tag.
Der Name des heutigen Tages hat nichts mit der Farbe Grün zu tun – auch wenn
manche heute gerne grüne Kräuter essen -, sondern kommt vom althochdeuschen
„greinen“ = weinen und trauern.
Wir denken heute daran, dass Jesus am Vorabend seines Todes mit seinen Aposteln
das Letzte Abendmahl gefeiert und dabei die beiden Sakramente der
Eucharistie und Priesterweihe gestiftet hat. Er verwandelt zum ersten Mal
das Brot in seinen Händen in seinen Leib und den Wein im Kelch in sein Blut
(Eucharistie), um fortan in diesen beiden unscheinbaren und ganz alltäglichen
Gestalten unter uns gegenwärtig zu sein. Und er gibt den Aposteln den
Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Priesterweihe).
Mit seinen Worten: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“
und „Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird“ nimmt er seinen
Kreuzestod auf unblutige Weise bereits voraus und bei jeder Eucharistiefeier,
bei der diese Worte durch den Priester gesprochen werden, wird der Tod Jesu –
aber auch seine Auferstehung – gegenwärtig gesetzt. Bei jeder hl. Messe
ereignen sich wieder Tod und Auferstehung Jesu zur Erlösung der Menschheit und
deshlab ist jede hl. Messe so unendlich wichtig und kostbar für das Heil der
Welt – auch dann, wenn sie der Priester – wie in diesen Tagen – ganz allein
oder „nur“ in Gegenwart der Mesnerin oder des Lektors feiert. Sie
kommt allen lebenden Menschen zugute, die sich erlösen lassen wollen, und sie
kommt vor allem auch den Armen Seelen im Fegfeuer zugute, die sich selber nicht
mehr helfen können. Und somit hat es durchaus seinen berechtigten Sinn, unsere
Gottesdienste für unsere Verstorbenen aufzuopfern.
Weil Jesus uns selber den Auftrag dazu gibt („Tut dies zu meinem
Gedächtnis!“), feiern wir jeden Sonntag, ja jeden Tag die hl. Messe und
danken ihm für sein erlösendes Tun an uns Menschen in seinem Tod und seiner
Auferstehung. Das Wort „Eucharistie“ kommt aus dem Griechischen und
bedeutet „Danksagung“. – Wer von uns hätte nicht Gründe genug, ihm
diese Danksagung Sonntag für Sonntag, Werktag für Werktag zukommen zu
lassen!??!?!?
Ich lade Sie ein, auch in dieser schweren Zeit, in der Sie als Gläubige/r nicht
direkt am Gottesdienst in der Kirche teilnehmen können, sich im Geiste in das
heilige Geschehen hineinzubegeben z. B. in Form des Hausgebetes im Anhang oder
in der Mitfeier per Livestream aus dem Dom zu Regensburg (www.bistum-regensburg.de) um 19.30
Uhr oder aus einer anderen Kirche.
Ich selber werde ebenfalls um 19.30 Uhr Uhr den Abendmahlsgottesdienst in der
Pfarrkirche Neuenschwand zelebrieren und jeden Einzelnen von Ihnen ganz fest
mit hineinnehmen. Der ursprünglich geplante Livestream kommt aus technischen
Gründen leider nicht zustande (sehr wohl aber in verbesserter Form am
Karfreitag und Karsamstag aus der Pfarrkirche Bodenwöhr).
Am Gründonnerstag denken wir aber auch an die Todesangst Jesu im Garten
Getsemani, an den Verrat durch den Apostel Judas Iskarioth und an die
Gefangennahme Jesu, die sich an das Letzte Abendmahl anschlossen. Deshalb
beten wir nach dem Abendmahlsgottesdienst noch die „Ölbergandacht“,
um mit Jesus zu wachen und zu beten, wozu er damals die Apostel aufgerufen
hatte. Für das Gebet zu Hause bieten sich hierfür aus dem Gotteslob die Nr.
675, 3.6.8 oder Nr 938 an oder auch der schmerzhafte Rosenkranz,
besonders mit seinem 1. Gesätzchen: „Der für uns Blut geschwitzt
hat“.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes und fruchtbringendes Österliches Triduum,
alles Gute und vor allem Gesundheit und Wohlergehen
Ihr Pfarrer Johann Trescher
PS: Und gestern abend ging
auch noch etwas zum Schmunzeln bei mir ein:
Sagt die Schwester: „Wenn ich heirate und mein Bräutigam weint nicht,
während ich zum Altar schreite, drehe ich sofort wieder um!“ – Meint ihr
Bruder: „Keine Sorge: wer dich heiratet, weint definitiv!“
Während der Coronakrise Kontrolle im Englischen Garten. Sagt der Polizist zu
einem Mann, der gerade auf einer Parkbank sitzt und eine Semmel ist: „Und,
Sie sind auch zum Sport machen hier?“ – Antwortet dieser: „Na,
zumindest tue ich auch etwas für meinen Bauch!“